Unternehmensführung
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Neben allgemeinen, rechtlichen und ethischen Grundsätzen gehört auch Nachhaltigkeit zu den Prinzipien der Unternehmensführung von Helsana. Nachhaltigkeit ist in den relevanten Unternehmensbereichen von Helsana integriert. In den folgenden Kapiteln beschreiben wir, wie wir Nachhaltigkeit in unserer Unternehmensführung integriert haben, was wir in den Bereichen konkret tun und was wir im Berichtsjahr erreicht haben.


Unsere Partnerinnen und Partner sowie Kundinnen und Kunden vertrauen uns ihre sensiblen Daten an. Der datenschutzkonforme Umgang ist für uns nicht nur gesetzliche Pflicht, sondern Grundlage für Vertrauen.
Alle Mitarbeitenden absolvieren beim Eintritt ins Unternehmen ein obligatorisches E-Learning zum Datenschutz, das alle zwei Jahre wiederholt wird. Zusätzlich sensibilisiert die Fachstelle Datenschutz mit bis zu 15 Schulungen jährlich und informiert über aktuelle Rechtsentwicklungen. Datenschutzgrundsätze und spezifische Anwendungen sind in den Führungsdokumenten klar definiert.
Datenbearbeitungen werden inventarisiert, in Datenschutzkonzepten dokumentiert und regelmässig auf ihre Rechtmässigkeit geprüft. Abweichungen werden mit gezielten Massnahmen adressiert. Die hohe Sensibilität für Datenschutzthemen zeigt sich in der aktiven Meldung von potenziellen Datenschutzverletzungen (Data Breaches) durch die Mitarbeitenden. Diese Meldungen werden qualifiziert geprüft und die Mitarbeitenden bei Bedarf gezielt geschult. Falls nötig werden weitergehende Massnahmen ergriffen. Damit liegt das Risiko für Datenlecks konstant auf sehr tiefem Niveau.
Die funktionierende Governance zeigt sich auch in der jährlichen Zertifizierung des Datenschutz-Managementsystems (DSMS) der physischen und elektronischen Datenannahmestelle durch eine externe Prüfstelle.
Im Berichtsjahr gab es keinen Vorfall mit hohem Risiko für betroffene Personen. Insofern konnten wir uns gegenüber dem Vorjahr verbessern. Drei Fälle wurden vorsorglich den zuständigen Aufsichtsbehörden gemeldet (FINMA, BAG, EDÖB). Unser standardisierter Prozess umfasst die Einberufung einer Task Force, geeignete Sofortmassnahmen und eine kontinuierliche, bereichsübergreifende Verbesserung im Umgang mit Datenschutzverstössen. Alle Vorfälle konnten zeitnah behoben werden. Die Aufsichtsbehörden haben die Handhabung der Vorfälle durch Helsana nicht beanstandet.
Datenschutz | Einheit | 2024 | 2023 |
Data-Breach | Anzahl | 0 | 1 |
Wir fördern unsere Compliance-Kultur, indem wir unser Wertesystem als wesentlichen Bestandteil unseres Arbeitsalltags betrachten und einen verantwortungsvollen Umgang mit Versicherten, Geschäftspartnern und Behörden pflegen. Damit wird das Vertrauen in Helsana als verlässliche Geschäftspartnerin gestärkt.
Im Code of Conduct sind die wichtigsten Grundsätze zusammengefasst, die für das Handeln von Helsana massgebend sind. Der Code of Conduct definiert ethische Grundsätze und soziale Verantwortung, betont den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und fördert ein umsichtiges Verhalten. Er trägt dazu bei, dass das Tun und Handeln der Mitarbeitenden von Helsana gesetzestreu und integer ist. Als verbindlicher Bestandteil des Arbeitsverhältnisses wird der Code of Conduct bei Eintritt von jedem Mitarbeitenden unterschrieben und anschliessend aktiv gelebt. Im Rahmen wiederkehrender E-Learnings werden alle Mitarbeitenden regelmässig zu den Verhaltensregeln geschult und bestätigen im Anschluss ihr Commitment zu unseren Prinzipien.
Helsana erwartet von ihren Mitarbeitenden, dass sie Verstösse gegen geltendes Recht, interne Richtlinien oder ethisch fragwürdige Praktiken umgehend melden. Dafür steht ihnen die anonyme, webbasierte Hinweisgeberstelle «Speak-Up» zur Verfügung. Alle Hinweise werden entlang eines standardisierten Prozesses untersucht und beurteilt. Compliance-relevantes Fehlverhalten wird sanktioniert und es werden Massnahmen ergriffen, um Wiederholungen zu verhindern.
Helsana stellt sicher, dass Kundinnen und Kunden sachgemäss, wahrheitsgetreu und nach bestem Wissen und Gewissen beraten werden – sowohl über eigene als auch über externe Vertriebskanäle. Das Einverständnis des Neukunden zum Vertragsabschluss ist Voraussetzung.
Im Rahmen der Selbstregulierung hat sich Helsana aktiv für die freiwilligen Branchenvereinbarungen (Vermittler 1.0–2.0) eingesetzt und diese unterzeichnet. Diese Vereinbarungen verbieten die telefonische Kaltakquise, definieren klare Qualitätsstandards für die Versicherungsvermittlung und regulieren die Höhe der Entschädigungen. Unser Engagement hat dazu beigetragen, dass die oben genannten drei Bereiche der überarbeiteten Vereinbarung (Vermittler 3.0) durch den Bundesrat per 1. September 2024 für allgemeinverbindlich erklärt wurden. Helsana begrüsst den bundesrätlichen Entscheid, da damit im Sinne eines fairen Wettbewerbs und zugunsten der Versicherten künftig für alle Marktteilnehmer dieselben Voraussetzungen gelten.
Helsana setzt sich für eine hohe Qualität im Abschlussprozess ein. Bei Vertragsabschlüssen, die in der Anbahnung oder im Abschluss mangelhaft erscheinen und von Kundinnen und Kunden deswegen beanstandet werden, strebt Helsana einen «0-Wert» an. Alle Beanstandungen werden von unserem Beschwerdemanagement erfasst und innert kürzester Zeit bearbeitet. Im Berichtsjahr gab es keine Kundenbeschwerden aufgrund von Kaltakquise. Von insgesamt über 250 000 Neuabschlüssen (OKP und VVG) kamen vier infolge von Missverständnissen in der Kundenkommunikation ohne dokumentiertes Einverständnis der Versicherten zustande. Die Beschwerden wurden alle im Sinne der Kundinnen und Kunden zeitnah und zufriedenstellend gelöst.
Neben vertraglichen Vereinbarungen mit unseren Beraterinnen und Beratern setzt Helsana auf einen strukturierten Beratungsprozess und regelmässige Schulungen, um die Qualität unserer Beratung kontinuierlich zu sichern und zu verbessern.
Geschäftsethik und Compliance | Einheit | 2024 | 2023 |
Qualität im Abschlussprozess | |||
Kaltakquise | Anzahl | 0 | 0 |
Abschluss ohne Einverständnis | Anzahl | 4 | 5 |
Nachhaltigkeitsrisiken (ESG-Risiken) umfassen Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken. Sie sind zunehmend entscheidend für die Gesundheit, die Versorgungsqualität sowie die Unternehmensstabilität. Helsana integriert Nachhaltigkeitsrisiken systematisch in ihr Risikomanagement (gemäss Art. 964b OR und den Empfehlungen der Task Force Climate-related Financial Disclosures), um langfristig Stabilität und Erfolg zu sichern und transparent über die Auswirkungen dieser Risiken zu berichten. Nachhaltigkeitsrisiken werden bei Helsana nicht als eigenständige Risikokategorie geführt, sondern als Treiber für verschiedene Risikokategorien wie beispielsweise operationelle, strategische, versicherungstechnische oder Finanzrisiken berücksichtigt.
Nachhaltigkeits- und Klimarisiken bei Helsana
Nachfolgend wird ein Auszug der für Helsana wesentlichen Risiken im Zusammenhang mit nichtfinanziellen Belangen (gemäss Art. 964b OR) und von deren zentralen Steuerungsmassnahmen zusammenfassend dargestellt.
Exponierung gegenüber Klimarisiken
Bei den Klimarisiken wird weiter zwischen physischen Risiken wie beispielsweise Hitzeperioden, Extremwetterereignissen, Umweltverschmutzung und Transitionsrisiken wie beispielsweise regulatorischen/gesetzlichen Entwicklungen, verändertem Konsumentenverhalten und -erwartungen sowie technologischem Fortschritt unterschieden. Transitionsrisiken werden bei Helsana weitgehend zu den strategischen Risiken gezählt, die ein interdisziplinäres Board gemäss Risikomanagementprozess in das Risikomanagementsystem einbringt. Darüber hinaus nehmen die Organisationseinheiten Legal, Compliance & Regulatory sowie Gesundheitspolitik zentral ein politisches, gesetzliches und regulatorisches Monitoring vor. So festgestellte wesentliche Risiken inklusive Nachhaltigkeitsrisiken werden von den erwähnten Organisationseinheiten ins Risikomanagementsystem integriert. Als relevantes Beispiel kann hier das kürzlich finalisierte FINMA-Rundschreiben «Naturbezogene Finanzrisiken» genannt werden, das Helsana bei der Weiterentwicklung für das Management von Klimarisiken berücksichtigen wird.
Im Berichtsjahr analysierten die relevanten Fachbereiche inklusive der Fachstellen Risk Management und des zentralen Nachhaltigkeitsteams erstmals die mögliche Exponierung von Helsana gegenüber unterschiedlichen Klimarisiken anhand des Katalogs von TCFD und ESRS. Dabei berücksichtigten sie die aktuelle Nachhaltigkeitsstrategie. Die wichtigsten Erkenntnisse sind nachfolgend zusammengefasst.
Versicherungstätigkeit
Als in der Schweiz tätiger Kranken- und Unfallversicherer ist Helsana derzeit nur begrenzt wesentlichen klimabedingten Risiken ausgesetzt. Dennoch können sich Umwelt- und Klimawandel auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Menschen auswirken. Das National Centre for Climate Services (NCCS) nennt für die Schweiz unter anderem höhere Temperaturen sowie vermehrte Allergene und Infektionskrankheiten als mögliche Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel.
Die Entwicklung der Gesundheitskosten hat vielschichtige Ursachen. Eine eindeutige Quantifizierung rein klimabedingter Mehrkosten ist auf der Basis der derzeitigen Daten nicht möglich. Sollten sich entsprechende Kostensteigerungen ergeben, werden diese im Rahmen des regulären Prämienprozesses berücksichtigt.
Zur Steuerung vorgängig erwähnter Risiken setzt Helsana insbesondere auf Sensibilisierung, Aufklärung und Gesundheitsberatung. So informieren wir über Blog-Artikel zu Sonne und Hitze sowie Allergien und haben im Berichtsjahr einen Allergie-Ratgeber (vgl. Kapitel «Gesundheit unserer Kundinnen und Kunden») veröffentlicht sowie eine dedizierte Marketing-Kampagne zum Thema lanciert.
Auch die Verbindung zwischen Klimawandel und Pandemie wird zunehmend thematisiert. Bereits heute analysieren wir ein Pandemie-Szenario im Rahmen des jährlichen Own-Risk-&-Solvency-Assessment-Prozesses (ORSA) und leiten daraus geeignete Massnahmen ab.
Immobiliendirektanlagen
Die Immobiliendirektanlagen sind sowohl transitorischen (zum Beispiel Anforderungen an Energiestandards oder -gesetze, Zertifizierungen) als auch physischen (zum Beispiel akuten in Form von Elementarschäden oder chronischen wegen steigender Temperaturen) Klimarisiken ausgesetzt. Um die Werthaltigkeit des Portfolios langfristig zu erhalten, setzen wir bereits Massnahmen zur gezielten Steuerung dieser Risiken um. So sind die Liegenschaften von Helsana über eine kantonale oder private Gebäudeversicherung gegen Elementarschäden abgesichert. Zudem befinden sich alle Gebäude unter Einhaltung der regulatorischen Vorgaben in der Schweiz sowie überwiegend an zentralen Lagen (ÖV-Klasse) mit maximal geringer Exposition gegenüber Naturgefahren wie Rutschung, Steinschlag, Lawinen, Einsturz, Hochwasser und Murgang (Auswertung mittels des Portals «Schutz vor Naturgefahren»).
Weitere Vorkehrungen sind in einer Richtlinie für nachhaltiges Bauen festgehalten, in der Neubauten und Sanierungen sowie entsprechende Planungsvorgaben anhand klimabezogener KPIs beurteilt und überwacht werden (zum Beispiel Energie, Emissionen, Dachbegrünung, Labels). Darüber hinaus werden regelmässig Zustandsanalysen der Gebäude durchgeführt und allfälliger Handlungsbedarf in einer finanziellen Mehrjahresplanung berücksichtigt (vgl. Kapitel «Klimastrategie»).
Kapitalanlagen
Helsana legt die Prämiengelder unter Einhaltung der regulatorischen Vorgaben am Kapitalmarkt an. Dabei wird das Potenzial von ESG-Risiken, einschliesslich klimabezogener Risiken, berücksichtigt, da diese das Anlageergebnis positiv oder negativ beeinflussen können. Im Risikomanagement des Asset-Managements wird die Rentabilität hauptsächlich mit einer sorgfältigen Diversifikation des Portfolios sichergestellt, mit dem Ziel, dass nur geringe Abweichungen im Vergleich zu den verwendeten Benchmarks auftreten. Diese sorgfältige Diversifikation hilft dabei, potenzielle Risiken zu steuern und die langfristige Stabilität des Portfolios zu gewährleisten.
Zur Minimierung von ESG-Risiken wurden zusätzliche Massnahmen implementiert, zum Beispiel die Einhaltung der Ausschlusskriterien des Schweizerischen Vereins für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK). Des Weiteren übt Helsana ihr Stimmrecht bei Unternehmen in der Schweiz und im Ausland aktiv aus und nimmt so Einfluss auf die Unternehmensführung, um ESG-Risiken zu adressieren und zu steuern.
Helsana engagiert sich nicht nur aktiv in Klima-Allianzen wie Climate Action 100+ und der IIGCC, sondern verfolgt auch eine verantwortungsbewusste Geschäftspolitik, die den Ausschluss von Tabakprodukten und der «Non-Responsive List» umfasst. Diese Initiativen unterstützten die langfristige Resilienz des Portfolios gegenüber klimatischen Veränderungen und tragen zur Minimierung klimabezogener Risiken bei (vgl. Kapitel «Nachhaltiges Investieren»).
Beschaffung und Geschäftsunterbrüche
In Bezug auf die Lieferketten werden die Klimarisiken insbesondere in Verbindung mit zunehmenden Unterbrüchen gesetzt. Für Helsana als nicht produzierendes Unternehmen mit einem Grossteil der Lieferanten aus der Schweiz oder im EU-Raum wird das Gesamtrisiko von Unterbrüchen in der eigenen Beschaffung aktuell als überschaubar eingestuft. Darüber hinaus wird das ursachenunabhängige Risiko von Lieferantenunterbrüchen beispielsweise dadurch gemindert, dass Business-Continuity-Management-(BCM-)Anliegen punktuell im Rahmen des zentralen Einkaufsprozesses berücksichtigt werden (vgl. Kapitel «Verantwortungsvolle Beschaffung»).
Risikomanagement: Prozess, Governance und Verantwortlichkeit
Helsana verfügt über ein effektives, systematisches und unternehmensweites Risikomanagement. Dieses beinhaltet ein angemessenes und wirksames internes Kontrollsystem (IKS). Risikomanagement und internes Kontrollsystem sind integrale Bestandteile der Unternehmenssteuerung und dienen der Erreichung der Unternehmensziele sowie der Sicherung des Fortbestands und Erfolgs der Helsana-Gruppe. Die Organisation des Risikomanagements basiert auf dem international anerkannten Drei-Linien-Modell. Der Verwaltungsrat trägt die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement. Der Audit-und-Risk-Management-Ausschuss des Verwaltungsrates stellt ein funktionsfähiges Risikomanagementsystem und IKS im Auftrag des Verwaltungsrates sicher und die Geschäftsleitung verantwortet deren Umsetzung.
Der formale Risikomanagementprozess wird jährlich durchlaufen und stellt sicher, dass alle wesentlichen Risiken identifiziert, bewertet und gesteuert werden. An die erforderlichen Gremien wird berichtet, ob das interne Kontrollsystem angemessen und wirksam ist. Unabhängig davon werden Risiken laufend identifiziert, bewertet, gesteuert und dokumentiert. Die Fachstelle Risk Management erstattet Geschäftsleitung und Verwaltungsrat mindestens viermal jährlich Bericht. Wesentliche Risiken werden in einem unternehmensweiten Risikoinventar festgehalten. Der Risikomanagementprozess berücksichtigt auch Nachhaltigkeitsrisiken, die im Risikoinventar entsprechend gekennzeichnet und den fünf Handlungsfeldern (gemäss Art. 964b OR) zugeordnet sind (vgl. Tabelle). Die Risikobewertung umfasst eine Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und berücksichtigt bei den Auswirkungen das Prinzip der doppelten Wesentlichkeit. So werden einerseits mögliche finanzielle und reputationelle sowie die Gefahr von behördlichen und gerichtlichen Massnahmen für Helsana bewertet. Andererseits werden potenzielle Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf unsere Anspruchsgruppen und die Umwelt beurteilt.
Die Grundlagen für die Governance und die Methodik zur Identifikation, Bewertung und Steuerung von Klimarisiken wurden im Berichtsjahr gelegt und werden im kommenden Jahr unter Einbezug des FINMA-Rundschreibens «Naturbezogene Finanzrisiken» weiterentwickelt. Unter anderem wird die zentrale Nachhaltigkeitsstelle ab 2025 für ESG-Risiken (mit Fokus auf Umweltbelange) standardmässig in den jährlichen Risikomanagementprozess eingebunden. Sie wird in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Risk Management und relevanten Fachbereichen eine jährliche Einschätzung der Wesentlichkeit von Klimarisiken für das Geschäftsmodell und die Strategie von Helsana vornehmen. Wesentliche Risiken im Sinne des Risikomanagements fliessen dann gemäss Prozess systematisch in das Risikomanagementsystem und das IKS ein.
Als Krankenversicherer vergüten wir mit den Prämiengeldern unserer Kundinnen und Kunden medizinische Leistungen. Zudem legen wir die Gelder am Kapital- und Immobilienmarkt an. Die dadurch erzielten Erträge tragen zur finanziellen Sicherheit von Helsana bei und unsere Kundschaft profitiert von tieferen Prämien. Dabei nehmen wir unsere Rolle als verantwortungsbewusste Investorin wahr. Alle Entscheidungen bezüglich unserer Investitionen beruhen auf einer sorgfältigen Abwägung von Risiken und Renditen, wobei auch Nachhaltigkeitsüberlegungen eine massgebliche Rolle spielen.
Wir setzen uns aktiv für die globalen Klimaziele ein und stellen sicher, dass sowohl unsere Kapital- als auch Immobilieninvestitionen diesen Zielen entsprechen. Für unser Wertschriftenportfolio haben wir eine nachhaltige Anlagestrategie entwickelt, die sich an den höchsten Standards orientiert. Diese fokussiert auf gezielte Ausschlüsse, aktives Engagement und Stimmrechtsausübung (vgl. Kapitel «Geschäftsmodell, Geltungsbereich und Vorgaben»). Helsana ist es wichtig, Nachhaltigkeit in ihren Investitionen ganzheitlich zu berücksichtigen. Daher halten wir eine reine Treibhausgasbilanzierung unseres Wertschriftenportfolios für wenig aussagekräftig und verfolgen stattdessen unseren ganzheitlichen strategischen Ansatz.
Helsana hat die Ausschlussliste des Schweizerischen Vereins für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK) implementiert. Damit verpflichten wir uns, Organisationen und Unternehmen, die nicht mit ethischen Standards in Einklang stehen, von unserem Anlageportfolio auszuschliessen. Dazu zählen beispielsweise Hersteller von kontroversen Waffen. Wir lassen unser Portfolio quartalsweise auf solche Titel überprüfen. Die Berichte für das Jahr 2024 hielten fest, dass sich zu keinem Zeitpunkt Titel in unserem Portfolio befanden, die dem Reglement Kapitalanlagen (mit der SVVK-Ausschlussliste) widersprechen.
Zudem wurde der Ausschluss von Investitionen in Unternehmen aus dem Tabaksektor implementiert, da die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Tabakkonsum unbestritten sind und sich mit unserem Einsatz für ein nachhaltiges Gesundheitssystem nicht vereinbaren lassen. Des Weiteren werden Unternehmen aus unserem Investitionsportfolio ausgeschlossen, welche auf Engagement-Bemühungen durch den Drittanbieter ISS ESG nicht reagieren. Dabei handelt es sich um Unternehmen, welche gegen die internationalen Standards der United Nations (UN) verstossen.

Unser aktives Engagement setzen wir durch unsere Mitgliedschaften bei renommierten Initiativen wie der IIGCC, Climate Action 100+ und ISS ESG um. Dadurch sind wir in der Lage, direkten Einfluss auf Unternehmen zu nehmen und gemeinsam nachhaltige Strategien zu entwickeln, um ökologische Schäden zu minimieren. Im Rahmen unseres Engagements mit den grössten CO2-Emittenten treten wir mit diesen aktiv in einen Dialog, damit sie ihre Klimaziele verbessern und nachhaltigere Geschäftsmodelle entwickeln. Dabei arbeiten wir auch mit Drittanbietern wie ISS ESG zusammen, die uns dabei unterstützen, die Nachhaltigkeit ganzheitlich zu bewerten und umzusetzen. Im Berichtsjahr haben wir aktiv an über 220 Engagement-Aktivitäten teilgenommen, wodurch wir einen Beitrag zur Förderung nachhaltiger Praktiken leisten konnten.
Zusätzlich verfolgen wir mit unserem Ansatz der Stimmrechtsausübung das Ziel, die uns zustehenden Stimmrechte bei unseren Aktieninvestitionen aktiv auszuüben und damit nachhaltigen Einfluss zu nehmen. Auch im Berichtszeitraum konnten wir erfolgreich von unserem Stimmrecht bei Aktien Schweiz und Aktien Ausland Gebrauch machen.
Im Durchschnitt entspricht unser Portfolio einem geschätzten Temperaturanstieg von 1,5 Grad Celsius bis zum Jahr 2050 (Climate Score). Dies steht im Einklang mit den Pariser Klimazielen. Auch zukünftig werden wir unsere nachhaltige Anlagestrategie weiterverfolgen und auf ein aktives Engagement Wert legen.
Nachhaltiges Investieren | Einheit | 2024 | 2023 |
Kapitalanlagen (SVVK-Ausschlussliste) | Verstösse | 0 | 0 |
Bei unsere Anlageimmobilien übernehmen wir eine aktive Rolle im Klima- und Umweltschutz, indem wir ein gezieltes Nachhaltigkeitskonzept verfolgen (vgl. Kapitel «Klimastrategie»). Durch Nachhaltigkeitsmassnahmen im Immobilienportfolio nimmt Helsana ihre soziale Verantwortung als Immobilieninvestorin wahr. Gleichzeitig stellt Helsana die langfristige Marktfähigkeit der gehaltenen Immobilien und entsprechende Renditen für ihre Kundinnen und Kunden sicher.
Bei der Auswahl von Lieferanten orientiert sich Helsana an ethischen, ökologischen und ökonomischen Grundsätzen. Ein Grossteil der Lieferanten sind Servicedienstleister aus der Schweiz oder aus dem EU-Raum.
Helsana erwartet von ihren Lieferanten, dass diese die Vorschriften zu jedem Zeitpunkt einhalten (gemäss Art. 964j–964l OR in Verbindung mit der Verordnung über die Sorgfaltspflichten und Transparenz in den Bereichen Mineralien und Metalle aus Konfliktgebieten sowie Kinderarbeit (VSoTr)). Im Rahmen der Prüfpflicht hat Helsana im Berichtsjahr wie schon 2023 bei sämtlichen Lieferanten mit Potenzial für Kinderarbeit Informationen eingefordert, in welchen diese die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zur Vermeidung von Kinderarbeit bestätigen. Dies betraf insbesondere Lieferanten von IT-Hardware, Büromobiliar, Büromaterial und Werbeartikeln.
Weiter berücksichtigt Helsana bei Ausschreibungen Nachhaltigkeitskriterien wie beispielsweise ein zertifiziertes Umweltmanagement (ISO14001) oder die Art und Weise der Entsorgung veralteter Hardware.
Helsana wird 2025 ihre Beschaffungsanforderungen erweitern, um eine transparente und nachhaltige Lieferkette sicherzustellen. Dafür hat Helsana einen Supplier Code of Conduct erarbeitet, der die Themen Soziales, Umwelt und Governance umfasst. Helsana führt den Supplier Code of Conduct ab Anfang 2025 bei neuen Lieferanten ein.