Jahresbericht

Helsana über­zeugt mit Jahres­ergebnis 2017

Die Helsana-Gruppe weist für das Geschäftsjahr 2017 einen Gewinn von 218 Millionen Franken aus. Der hohe Gewinn ist das Resultat eines ausgezeichneten Kapital­­anlageerfolgs. Die Finanzen bleiben grundsolide.

Helsana blickt auf ein sehr erfreuliches Geschäftsjahr 2017 zurück. Zum einen fällt der Unternehmensgewinn für die Gruppe dank einer hervorragenden Kapitalanlageperformance mit 218 Millionen Franken hoch aus, zum anderen resultiert ein ausgeglichenes versicherungstechnisches Ergebnis. Die Prämienposition hat sich verbessert.

Die Combined Ratios im Grund- und Zusatzversicherungsbereich liegen jeweils im Bereich des Break-even: Im Grundversiche­rungs­bereich hat sie sich im Vorjahresvergleich leicht verbessert, im Zusatzversicherungsbereich hingegen verschlechtert.

Leistungskostenanstieg etwas tiefer als im Vorjahr

Die Leistungskosten der Helsana-Gruppe stiegen 2017 weiter an. Sie belaufen sich per Ende 2017 auf 6,315 Milliarden Franken (2016: 6,101 Milliarden Franken). Im vergleichbaren Rahmen haben die Prä­­­mieneinnahmen zugenommen. Sie kommen bei 6,390 Milliarden Franken zu liegen (2016: 6,370 Milliarden Franken).

Das Kostenwachstum lag 2017 mit knapp drei Prozent unter den Vorjahreswerten.

In der Sparte KVG stiegen die Kosten für die ambulanten Spital­behandlungen, für Physiotherapie und Spitex, die Kosten für Medikamente und die Arztkosten besonders deutlich an. Allerdings zogen die Kosten in diesen Kostenarten weniger stark an als im Vorjahr. Ursache für das Kostenwachstum im Bereich von Physiotherapie und Spitex ist das anhaltende Mengenwachstum. Die Medikamenten­kosten, welche in der Grundversicherung bereits über 20 Prozent der Kos­ten ausmachen, nahmen und nehmen weiterhin deutlich zu. Ins­­­besondere steigen die Medikamentenkosten ambulanter Spital­behandlungen sehr stark. Eine Trendwende bei der Kostenent­wicklung ist nach wie vor nicht in Sicht.

6,3

Mrd. CHF

Leistungen

«Wir setzen uns weiterhin mit aller Kraft für ein freiheitliches und nachhaltiges Gesundheitswesen für alle ein.»

Prof. Dr. Thomas D. Szucs, Verwaltungsratspräsident

6,4

Mrd. CHF

Prämieneinnahmen

218

Mio. CHF

Gewinn

Ausgeglichenes versicherungstechnisches Ergebnis

Gegenüber dem versicherungstechnischen Gewinn von 55 Millionen Franken für 2016 fällt das versicherungstechnische Ergebnis 2017 leicht schlechter aus. Die Combined Ratio ist mit 100,2 Prozent (2016: 99,1 Prozent) praktisch ausgeglichen, sodass sich das versicher­ungs­technische Ergebnis der Gruppe auf –10 Millionen Franken beläuft.

In der KVG-Sparte liegt die Combined Ratio für 2017 bei 99,6 Prozent (2016: 100,4 Prozent) und kommt damit im angestrebten Bereich zu liegen.

In der VVG-Sparte dagegen hat sich die Combined Ratio mit 99,0 Prozent (2016: 95,8 Prozent) weiter verschlechtert: Die Prämieneinnahmen vermögen die Leistungskosten nur knapp zu decken. Der Grund für die Verschlechterung sind die anhaltend steigenden Leistungskosten.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Ergebnis in der Unfall­­­spar­­te deutlich verschlechtert: Die Combined Ratio beträgt 131,3  Pro­zent (2016: 98,6 Prozent). Diese Verschlechterung ist auf einen Einmaleffekt zurückzuführen: Die zu erwartende Senkung des technischen Zinssatzes wurde bereits berücksichtigt.

100,2 %

Combined Ratio

«Die Kunden stehen im Zentrum all unserer Aktivitäten. Wir unternehmen grosse Anstrengungen, damit unsere Leistungen all unseren Kunden zugutekommen.»

Daniel H. Schmutz, CEO

Hervorragendes Kapitalanlageergebnis

Die Finanzmarktanlagen entwickelten sich 2017 für Helsana trotz vermehrter Unsicherheiten ausgesprochen positiv. Mit einer Gesamtperformance von 6,02 Prozent auf einem Anlagevermögen von 6,3 Milliarden Franken ist der Anlageerfolg massgeblich für das erfreuliche Unternehmensergebnis verantwortlich. Die Anlage­spezialisten von Helsana bewiesen damit erneut ihre Kompetenz; ihre Performance fällt für 2017 um 1,77 Prozentpunkte besser aus als der Benchmark. Das Kapitalanlageergebnis kommt so auf 303,4 Millionen Franken zu liegen. Diese anhaltend gute Anlage­performance zeigt, dass Helsana die Prämiengelder im Sinne der Kunden sinnvoll anlegt. Das breit diversifizierte Anlageportfolio hat in den letzten Jahren konstant zur Stärkung der Finanzkraft beigetragen. Davon profitieren die Versicherten, da ein Teil des Finanzerfolgs zur Dämpfung des Prämienwachstums eingesetzt wird.

Grundsolide Finanzen

Weiterhin erfüllen sämtliche Gesellschaften der Helsana-Gruppe die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich der Solvenz. Das Eigenkapital ist gut dotiert und belief sich per Ende 2017 für die gesamte Gruppe auf 2,271 Milliarden Franken. Die Marktposition ist damit un­verändert solide und bietet eine gute Ausgangslage für die Zukunft.

Per 1.1.2017 hat die Helsana-Gruppe die Marken Avanex mit Helsana und Sansan mit Progrès zusammengelegt. Helsana reagierte damit auf neue gesetzliche Rahmenbedingungen wie die Verfeinerung des Risikoausgleichs. Die so vergrösserten Versichertenkollektive sorgen für zusätzliche Stabilität bezüglich der Prämienentwicklung.

2,271

Mrd. CHF

Eigenkapital

303,4

Mio. CHF

Kapitalanlage-

ergebnis

Verbesserte Prämienposition – gut aufgestellt für die Zukunft

Die bereinigte Ausgangslage sowie weitere An­passungen wie die Umstellung der Berechnungs­logik für Rabatte der alternativen Versicher­ungsmodelle führen zu einer deutlichen Verbes­serung der Markt- und Prämienposition in der Grundversicherung. Es konnten 95 000 zusätzliche Kunden gewonnen werden; das grosse Engage­ment in der Kundenbindung hat im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Abgänge begrenzt. Der Bestand in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung konnte um rund 30 000 Kunden (+2,5  Prozent) erhöht werden. In der Zusatzversicherung bleibt der Kundenbestand trotz vieler Prämien­anpassungen in etwa konstant (–0,5 Prozent). Im Unter­nehmensgeschäft wurde der Fokus ver­mehrt auf die Verbesserung der Profitabilität statt auf Wachstum gelegt.

Das strategische Ziel, bei der Kundenempfehlung (Messgrösse «Net Promoter Score», NPS) in die Top 3 der Branche vorzustossen, ist und bleibt eine Herausforderung. Auf diesem Weg ist Helsana einen guten Schritt vorangekommen und hat den Abstand auf die Top 3 deutlich reduzieren können. Einen grossen Beitrag haben hierbei in­novative Vorhaben geleistet wie beispielsweise die Lancierung des Bonusprogramms Helsana+ («Helsana Plus»), das bereits 50 000 Nutzer verzeichnet.

Einsatz für Qualität und Effizienz

Angesichts der stetig steigenden Prämien, sind sinnvolle und nachhaltige Reformen dringend vonnöten. Das gesamte System muss effizienter, die Eigenverantwortung gestärkt werden. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung wäre die Einführung einer ein­heitlichen Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen. So könnten gewichtige Fehlanreize beseitigt und der Kostenanstieg gedämpft werden. Deshalb unterstützen wir dieses Vorhaben – im Sinne unserer Versicherten.